Für mein Dafürhalten wird immer hingenommen, dass so eine Gesellschaft einfach funktioniert, genug Nahrung, Freizeit, Beschäftigung und Gesundheit für alle hat, aber dafür ist mir das zu trostlos und optisch immer in den gleichen Bildern gedacht. Ob jetzt irgendwelche Peasants auf den Straßen in Game of Thrones oder in den verregneten Straßen von Blade Runner oder eben hier. Wieso ist die Gesellschaft so homogen und gefühlt verlumpt? Auch würde mich genauer interessieren, wer jetzt was eigentlich über technologischen und gesellschaftlichen Fortschritt weiß. Darüber musste ich die ganze Zeit nachdenken. Aber nach dem Ende der Staffel gehe ich davon aus, dass wir uns dem noch nähern werden.
Dazu gibt es im Buch schon einige Antworten, weshalb ich damit auch angefangen habe. War mir in der Serie auch etwas zu wenig. Aber so ist das in dystopischen Filmen und Serien immer. Die Drehbuchautorys sind viel mehr am Plot interessiert als daran, die Rahmenbedingungen glaubwürdig zu machen.
Wirst Du denn weiterlesen? Ich für meinen Teil möchte eher der Serie den Vortritt lassen, einfach weil ich sie vorher gesehen habe. Aber es fällt mir schwer zu warten.
Dann musst du mit dem Hörbuch aufhören. Der erste Roman überschreitet etwa nach der Hälfte die Grenze zur zweiten Staffel. Falls die so wird wie in der Vorlage.
Und ja, ich werde weiterlesen. Empfinde den Roman als wertiger, falls das Sinn ergibt. Keine der Änderungen der Serie ist schmerzhaft anders, aber ich finde die Buchversion stringenter. Außerdem will ich jetzt alles wissen, was es zu wissen gibt. Der Cliffhanger der ersten Staffel ist ja unmenschlich.
Was ich daran jetzt aber mag: Ihnen wird vorerst der Stoff nicht ausgehen, wenn man bedenkt, dass das drei dicke Klopper an Büchern sind und sie mit S1 nicht einmal durch Nummer 1 durchgekommen sind. Apple cancelt ja auch nicht so einfach seine Shows.
Erzähl das dem Team von "The Mosquito Coast". Aber grundsätzlich hast du recht. Hab ich übrigens gerade zu Ende geschaut, lohnt sich aber nicht. Die erste Staffel ist noch ganz gut, die zweite nicht. Möchte sehr gerne "Breaking Bad" sein, man spürt es an allen Ecken und Enden. Leider hat das Ganze weder großartig was mit dem Film von 1986 noch mit Paul Theroux' Romanvorlage zu tun, was man so liest. Den Film habe ich gesehen, mehrmals, den mochte ich damals gerne.
Noch ein Wort zu "Silo": Wenn sie den Rest des Romans so umsetzen wollen, wie er geschrieben ist, werden sie ein paar Probleme bekommen. Ich bin sehr gespannt.
Ich habe hier gerade Staffel 3 von "Atlanta" beendet. Auf halbem Wege dachte ich, dass mir die nicht mehr so gefiele, weil manche der "Europa"-Folgen zu Beginn eher durchhingen. Aber die Staffel mit ihren traum-artigen Einzelfolgen hat zum Ende hin noch mal ordentlich an Fahrt aufgenommen und war doch viel, viel stärker, als gedacht.
Bin gerade dabei, zu Ehren des 20-jährigen Jubiläums wieder einmal Peep Show komplett durchzuschauen. Es bewahrheitet sich auch in diesem Durchlauf, dass das eine der besten (britischen) Sitcoms überhaupt ist, vollgepackt mit zitierbaren One-Linern und Dialogen. Definitiv eine meiner Inselserien (also für den total wahrscheinlichen Fall, dass ich mal auf einer einsamen Insel mit der notwendigen Infrastruktur lande).
I'm a septic tank half full kind of guy / got a twinkle in my eye / that I've been told is just astigmatism / I've got a s-skip in my step like / the undead half risen
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Ich schaue mich gerade durch den Apple-Katalog. Von dieser Serie hatte ich noch nie etwas gehört oder gelesen, dabei ist sie ein absolutes Kleinod. Gleichzeitig Parodie und Hommage an Musicals (in der ersten Staffel an an die klassischen 40er/50er-Showmusicals, in der zweiten dann späteres Zeug à la "Cabaret" und "Hair"), hervorragend besetzt und choreografiert, mit memorablen Songs und überhaupt ein ganz großes Vergnügen. Genau das richtige gegen die Winterdepression, sehr viele lustige Gags drin. Ich schätze, man hat sogar noch mehr Spaß damit, wenn man die ganzen Musicals besser kennt als ich.
It's a Sin (GB 2021, Creator: Russel T. Davies, D: Olly Alexander, Nathaniel Curtis, Omari Douglas, Lydia West, Callum Scott Howells) England, Anfang der 80er. Ritchie kommt von der Isle of Wight und traut sich nicht, seiner Familie seine Homosexualität zu gestehen. Er geht nach London. Dort trifft er auf Gleichgesinnte: Roscoe, ein Nigerianer, dessen Vater ihn "zur Heilung" zurück nach Nigeria schicken will; Colin, ein schüchterner Waliser, der in London seine Lehre zum Herrenausstatter macht; den wunderschönen Inder Ash - und Jill, mit der sich Ritchie sofort anfreundet. Sie alle ziehen zusammen, in eine WG namens Pink Palace. Besonders Ritchie, Roscoe und Ash leben ihre Sexualität zügellos aus. Doch über ihnen schwebt das Damoklesschwert einer neuen, noch namenlosen Krankheit, die sich offenbar besonders unter Homosexuellen schnell verbreitet. "It's a Sin" begleitet die fünf Charaktere etwa zehn Jahre lang. Und Aids kommt immer näher. Russel T. Davies zeichnet ein gelungenes Bild der 80er. Was aber der größte Verdienst ist: Er verurteilt das Handeln seiner Figuren nicht. Stattdessen fühlt man mit. Man leidet mit. Man zittert mit. "It's a Sin" ist eine großartige Serie, die man gesehen haben muss. 9/10
(läuft noch bis 31.12. in der ZDF Mediathek)
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