na gut, dann liegen die deutschen weiterhin vorne in der sparte "zeitraum zwischen letzten wahlen und totaler kapitulation". die hamas könnte ja jetzt noch mal schnell wahlen ansetzen, vielleicht klappts ja danach schneller.
ich kann nur staunen mit welcher sicherheit da motive und politische verhaltensmuster aus der ferne diagnostiziert werden (vlt warst du ja auch mehrmals vor ort, oder hast kontakte), während bei west-feindlichen europäischen muslimen sonst alle möglichen verrenkungen für erklärung und differenzierung gemacht werden.
vielleicht irre ich mich, aber ich denke junge menschen im gazastreifen kennen in ihrem kurzen leben nichts anderes als demütigung und subjektiv empfundene ungerechtikeit. zudem hat wohl mittlerweile jede familie dort ihre todesfälle im jahrelangen konflikt zu beklagen. unter diesen bedingungen kann ich psychologisch verstehen, dass eine gesellschaft nicht vollständig aus gandhis besteht. das mit der wahl ist doch auch schwierig, auch kriegsverbrecher george w. bush wurde gewählt, was nicht automatisch alle amerikaner zu laufenden zielscheiben für bestrafung macht.
Darin lag jetzt keine bösartige Lesart, sondern eine konsequente Weiterführung des Gedankens. Ich möchte auch mal daran Erinnern unter welchen, vergleichsweise paradiesischen Verhältnissen die AfD in Hessen zweitstärkste Kraft werden konnte. Vor diesem Hintergrund, also quasi vom Sofa im warmen Wohnzimmer aus, zu sagen, die Palästinenser müssen ja nicht die Hamas unterstützen, wird der Komplexität der Lage nicht gerecht, um es mal höflich zu formulieren.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
@sugate das hat niemand gesagt. Aber zb für das Phänomen Trump haben auch „die Amerikaner“ eine Verantwortung. „Die Demokraten“ haben dazu möglicherweise etwas beigetragen, „die Medien“ und natürlich „die Republikaner“ und ihre Wähler.
Ich kann es vermutlich noch beliebig oft betonen, wer es ignorieren will, ignoriert es: aus der Tatsache, dass die Mehrheit der Palästinenser mutmasslich die Hamas unterstützt und Israel vernichten will, folgt nicht, dass sie damit ein Kriegsziel ist. Wie kommst Du denn darauf?
Und natürlich kann man analysieren, wie die Nazis die Menschen indoktriniert haben, und was zu ihrem Aufstieg geführt hat. Dennoch musste Deutschland erst einmal besiegt werden, als es andere Länder angriff und die Juden vernichtete.
Es stellt sich trotzdem die Frage (eigentlich ist es keine), ob es nicht nachhaltiger wäre, an der Situation der PalästinenserInnen zu verbessern, sowie einen sinnvolleren Umgang zu überlegen mit den Staaten und Organisationen, aus denen die Hamas sich speist. Ein Kriegseinsatz wird lediglich ein Zeitfenster schaffen können, innerhalb dessen die Hamas weitgehend entwaffnet werden kann. Der Nachschub wird früher oder später aber kommen, und dann geht alles von vorne los.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Die israelische Wahrnehmung ist sicherlich, dass Konzessionen wie der Rückzug aus dem Gaza-Streifen samt Räumung der Siedlungen dort zu mehr Attacken geführt haben, nicht zu weniger. Und wenn es ums nackte Überleben geht, helfen auch ein paar Jahre Luft wieder. Aber natürlich braucht es eine andere Lösung nach dem militärischen Eingreifen. Und da bin ich auch skeptisch, ob Netanjahu da Plan und guten Willen hat. Nach der Zerschlagung der Hamas müssten sofort neue Initiativen für Blauhelme, Räumung umstrittener Siedlungen und Zweistaatenlösung kommen.
Absolut, es bräuchte jetzt mal einen sinnvollen Schritt in Richtung einer Zweistaatenlösung, zugleich wäre es aber eben sinnvoller, umfangreiche Hilfen für die Palästinenser, die Aufhebung von Sanktionen und politische Zugeständnisse an deren Friedensbereitschaft zu knüpfen. Solange die Hamas, die Hisbollah und ihre zahlreichen Unterstützer die Zerstörung Israels als Ziel ausgeben, senden Zugeständnisse (siehe Abzug aus dem Südlibanon, Räumung der Siedlungen im Gazastreifen) eben das verheerende Signal, dass sich Terror gegen Juden und Raketenbeschuss Israels lohnen. Das scheint mir ein großes moralisches Dilemma zu sein.
Nach erstaunlich beharrlichem Schweigen zum Terrorangriff der Hamas auf Israel ist nun die Stunde gekommen, in der sie sich auch mal wieder zu Wort melden darf. Und will.
Christine Buchholz
Über 10.000 Menschen demonstrierten heute in Berlin für einen sofortigen Stopp der Bombardierung von Gaza und der deutschen Unterstützung für Vertreibung und Krieg. ‚Free Gaza‘, ‚Free Palestine‘, ‚Stop the Genocide‘ (stoppt den Völkermord), ‚Ceasefire now‘ (Waffenstillstand jetzt) waren die häufigsten Parolen, die durchgängig gerufen wurden. Die Demonstration war sehr jung und international. Viele brachten selbstgemalte Schilder mit, von denen ich einige hier dokumentiere. Bereits mittags hatte es am Hauptbahnhof eine Kundgebung der Friedensbewegung für Frieden in Nahost gegeben. Nach einer Reihe von Demonstrationsverboten, war es enorm wichtig, dass der Widerstand gegen die Kollektivbestrafung der palästinensischen Bevölkerung des Gaza-Streifens auch in Deutschland Widerstand erfährt. Über 7000 Menschen sollen durch die Vergeltungsaktionen der israelischen Armee für den Angriff der Hamas in den letzten zwei Wochen getötet worden sein. Der Kriminalisierung der Solidarität mit den Palästinenser*innen in Deutschland und dem durchsichtigen Versuch, alle die, die sich gegen Besatzung und Vertreibung einsetzen als Antisemit*innen zu brandmarken, konnten wir mit der Demonstration entgegentreten. Frieden wird es nur geben, wenn die Entrechtung, Besatzung und Blockade der Palästinenenser:innen beendet wird. Schluss mit den Bombardierungen. Die Bundesregierung muss die Waffenlieferungen und die Unterstützung der rechtsextremen Netanjahu Regierung einstellen.
Und das ist keine Hinterbänklerin, die hat sich immerhin um den Parteivorsitz beworben.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Wir haben bei uns am Samstag eine kleine Kundgebung in Solidarität mit Israel und unserer israelischen Partnerschule (zehn ehemalige Schüler wurden bei dem Massaker getötet) veranstaltet. Da wurden zum Glück diese Erzählungen nicht verbreitet, sondern es waren sehr angemessene Reden.
Das, während Tel Aviv bombardiert wird, wo es weltweit eine der größten Communities von Homosexuellen gibt ... würde gerne mal wissen, wie diese Solidarität in der arabischen Welt ankommt.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Seit 3 Wochen bin ich nur noch fassungslos, was für ein antisemitischer und frauenfeindlicher Dreck aus der Queerfem Ecke kommt. Mir war über Jahre unwohl mit dieser Bewegung; spätestens jetzt sehe ich dieses Unwohlsein als Warnung bestätigt. Beatrice Frasl hat vorgestern dazu geschrieben: https://www.wienerzeitung.at/a/beatrice-...agt-werden-muss