Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #5509Von den Blutiggeißeleien und dem Hass auf alles, das nicht heterosexueller Cis-Mann ist, das im Iran an der Tagesordnung ist und ebenso verständlich wie leider medial aktuell ein bisschen ins Hintertreffen gerät, bin ich auch nicht so begeistert.
Braucht es für dich hier wirklich eine „/s“-Markierung? Und den Bezug auf die Nürnberger Rassengesetze als Maßgabe für Migrationspolitik hast du auch für einen ernstgemeinten Vorschlag meinerseits gehalten? Ich frage mich, wer hier was nicht mehr spürt.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
"Den Impuls, solche Menschen ins letzte Loch zu stecken, kann ich verstehen, aber wie immer an dieser Stelle der Diskussion scheitert es schon an der Frage, wie man das überhaupt organisieren soll. Wer ist migrantisch?"
Hierfür bräuchte es eine Markierung.
Die Nürnberger Rassengesetze kamen danach. Dass du das und Folgendes nicht ernst meinst, davon ich ging ich aus.
Zitat von Marla Singer im Beitrag #5570Soviel zum Unterschied zu anderen Social Media-Kanälen. :)
na ja, überwiegend haben wir es hier doch schon etwas ruhiger als bei Xitter oder fatzebook. dass sich gelegentlich mal der eine oder andere troll zu uns verirrt, tut dem wenig abbruch, finde ich. und ich genieße es sehr, hier differenziert und unter verwendung zahlreicher ironie- und sarkasmusebenen diskutieren zu können. wenn jemand meint, passiv-aggressive arroganz demonstrieren zu müssen, weil er damit nicht umgehen kann, wähle ich meist den kategorischen ignorativ.
übrigens habe/hatte ich im RL ein paar bekannte, die aufgrund einer mehr oder weniger stark ausgeprägten asperger-symptomatik nur eingeschränkt fähig sind, sarkasmus wahrzunehmen. die wenigsten davon erliegen der versuchung, dies durch dekonstruktive besserwisserei und persönliche angriffe kompensieren zu wollen. freudig in erinnerung ist mir der ehemalige kollege, der gefühlt alle zehn minuten nachfragte "meinst du das jetzt so, oder andersrum?".
zum thema weiter oben ist mir gerade noch ein text auf fb begegnet, den ich gerne weiterreiche:
ZitatIch bin als Jugendlicher mit Palästinensertuch rumgelaufen und hab Sowjet-Symbole getragen. Ich fand das cool, ohne irgendeine Ahnung zu haben. Für mich waren Che Guevara, die Hamas und die Zapatisten irgendwie alle die selben. Irgendwann hat mir mein Cousin ein Buch in die Hand gedrückt: "Dschihad und Judenhass". Ich hab das im ersten Moment abgelehnt, weil das so überhaupt nicht in mein Weltbild gepasst hat. Außerdem war das Buch anspruchsvoll geschrieben und man wird schnell wütend, wenn man was nicht versteht. Aber trotzdem ist was hängen geblieben. Dann hatte ich das Privileg zu studieren und hab erst an der Uni nach und nach wirklich etwas über Holocaust und Antisemitismus gelernt. Ich dachte, ich weiß eh schon viel, aber in Wahrheit wußte ich nichts. Ein bissi Nazizeit in der Schule, drei ZDF-History Hitlerdokus und Schindlers Liste sind zu wenig, um das Verständnis zu bekommen, das Voraussetzung für eine Beteiligung an der Debatte wäre. Ich habe erst spät von den Koalitionen zwischen Nazis und führenden Palästinensern in den 1930er und 40er Jahren gelernt, etwa über Mohammed al-Husseini, der am Holocaust beteiligt war und bis heute von vielen Palästinensern verehert wird; ich hab gelernt, dass es eine muslimische SS Einheit gab usw. Angesichts des antimuslimischen Rassismus von Rechten war das alles so schwer zu kapieren, das passte alles nicht zusammen. Und wir machen es uns gerne einfach: Oft wird der Nahostkonflikt mit 1948 angesetzt. Praktisch, weil dann hat das ja nichts mit uns zu tun. Das Gegenteil ist der Fall. Die Taten der Hamas sind die Fortsetzung des Holocaust mit anderen Mitteln. Wer hunderte Leute, die in der Wüste Party machen, abschlachtet, wehrt sich nicht gegen "die Besatzung". Wer dieses Narrativ verbreitet, folgt Hamas-Propaganda. Praktisch niemand von den Festivalbesuchern wird die Netanjahu-Regierung gewählt haben. Aber das spielt keine Rolle. Du kannst noch so sehr für Frieden sein, deine politische Meinung ist egal, dein Alter, dein Geschlecht - solange du jüdisch bist. Von Schwangeren bis zu alten Menschen, jüdisches Leben auszulöschen, ist Sinn der Sache. Die Vernichtsungslogik der Hamas ist völlig unabhängig von der Politik Israels. Ich bin echt fassungslos, welche Abgründe sich in den letzten Tagen auftun. Bekannte von mir verwenden locker-lässig Begriffe wie "Genozid" oder "ethnische Säuberung" in Bezug auf die Politik Israels. Das sagen die Menschen, deren Großeltern Auschwitz gebaut haben. Es ist genauso widerwärtig, wie Schwurbler, die auf Corona-Demos den Davidstern tragen. Nicht alle Verharmloser und Täter-Opfer Umkehrer sind Antisemiten, auch wenn sie antisemitische Narrative verbreiten. Aber da macht man es sich zu leicht. Es fehlt einfach massiv an Bewußtsein für Antisemitismus. Deswegen will ich nicht schweigen, so unangenehm es mir ist, in die allgemeine Klugscheißerei miteinzustimmen. Aber auch das ist Teil unsrer Verantwortung. Der Anteil der jüdischen Bevölkerung in Österreich liegt heute bei 0,1%. Das bedeutet, dass wir fast nie "real" mit Leuten zu tun haben, die von Antisemitismus betroffen sind und Vorfahren in der Shoah verloren haben. Das ist ein Unterschied zu anderen von Diskriminierung Betroffenen, wo wir auch durch persönlichen Kontakt sensibilisiert werden. Isreal ist weit weg, der Holocaust lange her und die letzten Zeitzeugen sterben. So pathetisch das klingt, aber es ist wirklich die Aufgabe von jeder und jedem von uns die Erinnerung wach zu halten. "Nie wieder" ist kein Hashtag für eine Insta-Story am Memorial Day. Es ist aktive Politik und Engagement. Auch wenn das bedeutet, sich mit Freund*innen zu streiten. Deutschland und Österreich haben als Staaten die Pflicht, jüdisches Leben zu schützen und auf der Seite Israels zu stehen, wenn dort Juden getötet werden, weil sie Juden sind. Und das muss allen klar sein, die in Österreich und Deustchland leben. Das bedeutet nicht, dass man Leid auf der Seite der Palästinenser verharmlost oder die Politik der radikalen Netanjahu-Regierung gutheißt. Es geht um eine prinzipielle Haltung, die wir uns nicht aussuchen können. Dass 300 Leute in Wien, in einer Stadt, in der beinahe alle Juden getötet und vertrieben wurden, heute "Tod Israel" und ähnliches skandieren, ist eine unsagbare Schande und ein Verbrechen. Und wer das auch nur einen Millimeter relativiert ist Teil des Problems. Und wer das zur Agenda für antimuslimischen Rassismus und Populismus macht genauso. Wer mit Neonazis regiert und den Krieg nun für Wahlwerbung nutzt, ist genauso bei "Nie wieder" mitgemeint wie jene, die das Elend zum Objekt ihres Sensationsjournalismus machen, während sie Burschenschaftler als Kolumnisten anstellen und rechtsextreme Hetzer als Dauergäste in ihren TV-Shows zu Gast haben. Dieses Thema den Falschen zu überlassen, können wir uns nicht leisten.
Wer genügend Interesse und 4 Stunden Zeit hat, der oder dem empfehle ich folgende, knapp 20 Jahre alte Doku mit dem Titel „Was war links?“ Sehr aufschlussreich und unterhaltsam.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von zickzack im Beitrag #5561 Die Priorität liegt für mich eindeutig bei einem rassismusfreien Forum, sonst besteht nämlich kein Unterschied mehr zu sonstigen Social Media Kanälen und dann kann man hier zu machen.
Da hast du natürlich recht. Ich kann natürlich nicht versprechen, mich künftig zu zügeln, denn dafür kenne ich mich zu gut, aber ich werde es versuchen. Was wiederum kein Eingeständnis meinerseits sein soll, rassistisch zu sein, denn das bin ich tatsächlich nicht, auch wenn da manche tausend Jahre lachen. Doch ich habe auch keinen Bock mehr drauf, wegen eines unbedacht gewählten Ausdrucks hier sinnlose Diskussionen führen zu müssen.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Es wurde schon ca. eine Trillionen mal in den letzten Jahren geschrieben, aber es gibt einen Unterschied zwischen "du hast einen rassistischen Begriff verwendet" und "du bist ein Rassist". Wenn wir hier schon Begriffe auseinander nehmen. Anstatt immer Energie zu verballern um abzustreiten, dass man Rassist ist, könnte man sie auch einfach mal darauf verwenden, konstruktive Kritik am Sprachgebrauch anzunehmen.
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Wundert mich nicht wirklich, das deckt sich mit der Linie, die auch Springer-Medien wie die BILD fahren. Die Frage ist allerdings, wie sich das mit journalistischen Grundsätzen vereinbaren lässt.
Sehe ich nicht als Manipulation. Die zitierten vermeintlichen Vorgaben, Zahlen ziviler Opfer, die von der Hamas publiziert werden, deutlich kritischer zu hinterfragen als die besser verifizierbaren israelischen Opferzahlen, militante Palästinenser-Organisationen nicht für Überschriften direkt zu zitieren sowie sich für das Existenzrecht Israels einzusetzen, finde ich allesamt legitim und richtig. Eine Verletzung journalistischer Grundsätze wäre es vielmehr, auf diese Vorgaben zu verzichten oder Israel mit Hamas und Hisbollah moralisch gleichzusetzen.
Bekanntlich ist aber im Krieg die Wahrheit das erste Opfer. Was Kriegspropaganda betrifft, dürften sich da beide Seiten nichts nehmen. Ich sehe bei solchen Gelegenheiten auch immer wieder vor mir, wie die USA mit Fake-Beweisen den Irakkrieg zu rechtfertigen versuchten. Von daher traue ich den israelischen Angaben ebensowenig wie den palästinensischen. Die Krankenhaus-Geschichte ist ja auch keineswegs geklärt.
Ja, kann sein, dass das Krankehaus doch zerstört worden ist, die Hamas vergessen hat, die 1000 Leichen der Weltöffentlichkeit zu präsentieren, und dann am nächsten Tag das Krankenhaus wieder stand.
Vielleicht gibt es noch 1 bis 2 Aspekte mehr als das Krankenhaus… just saying. Dass es Verzerrungen auf mehr als einer Seite gibt, hat Cobra bereits erwähnt.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
die alternative zu pro-israelischer berichterstattung ist ja nicht das durchwinken von hamas propaganda.
auf der einen seite ist die israel-solidarische haltung der bild angesichts des zunehmenden antisemitismus wichtig, auch wenn ich zunehmend bezweifle ob "grosse" medien mit nachrichten, welche über das bestätigen der eigenen ressentiments hinausgehen, überhaupt noch einen einfluss auf die volksseele haben (wenn dann eher einen gegenteiligen effekt).
aber mal ehrlich, das bild framing ist schon krass. 100% zustimmung mit israelischen positionen und aussagen, 100% ablehnung gegenüber palästinensischen perspektiven oder abwägenden aussagen. das beleidigt einerseits den intellekt eines bevölkerungsteils, und bestärkt einen anderen in seinen verschwörungsgeschichten.