Es waren vor allem Angehörige der Geiseln, die gegen einen Gegenangriff demonstriert haben. Ansonsten verstehe ich den ersten Satz nicht ganz: Hier in Deutschland? Hier im Forum? Was genau wird nicht abgelehnt? Der Terror der Hamas?
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Der Begriff Ablehnung taucht in LFBs Beitrag auf, das ist dann auch der Bezug.
Dass am „Nie wieder“-Tag 9. November vom LFB gefordert wird, nach einem Massaker an Juden solle Israel lieber still halten, um nicht noch mehr Hass auf sich zu ziehen, irritiert mich wirklich.
Und dass die Angehörigen der Entführten ihre ganz eigene Sicht hat, ist klar.
Ich würde LFB insofern zustimmen, als dass man sagen kann, dass je weniger die Zivilbevölkerung in Gaza zu Schaden käme, desto weniger würde die Propaganda der Feinde Israels aufgehen. Die Menschen in den Süden fliehen zu lassen, um sich auf die Stützpunkte im Norden zu konzentrieren fand ich insofern nicht völlig verkehrt. Allerdings wird eine Zerstörung von Gaza-Stadt wieder einigen Zorn mit sich bringen, und natürlich sind nicht alle geflohen, konnten es möglicherweise auch nicht.
In diesem Zusammenhang habe ich wirklich die Hoffnung, dass mehr Menschen in Gaza und Umgebung begreifen, dass sie zwar ein massives Problem mit der Politik Israels haben, aber die Hamas ihnen keine Lösung bietet. Ich sehe zumindest nicht, was die jemals für die Bevölkerung in Gaza oder sonstwo geleistet hätten. Israel hätte die Gelegenheit zu beweisen, dass sie sich am Ende mehr (wenn auch nicht allzuviel) Gedanken um die Zivilbevölkerung machen, als es deren eigene Regierung tut. Mag naiv sein, aber Hoffnung ist immer ein Stückweit naiv.
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Ja, es ist natürlich ein Dilemma, in dem es kein richtig und kein falsch gibt. Israel muss eigentlich die Hamas zerschlagen und Israel darf eigentlich trotzdem nicht in die Falle gehen. Ich verstehe, wenn nach diesem Massaker dem ersteren Priorität gegeben wird, zumal meiner Meinung nach eine Verständigungslösung ohnehin erst danach möglich ist. Israel hat auch soviele Gruppen herum, die es komplett vernichten wollen, dass das Image nicht mehr das zentrale Thema ist....
Insofern verwunderte mich vor allem, dass die These "wenn man Opfer von Gewalt ist, sollte man besser stillhalten, um nicht noch mehr Hass auf sich zu ziehen" (leicht überspitzt) vom LFB kam, nicht dass es sie gibt.
Zitat von Lumich im Beitrag #288In diesem Zusammenhang habe ich wirklich die Hoffnung, dass mehr Menschen in Gaza und Umgebung begreifen, dass sie zwar ein massives Problem mit der Politik Israels haben, aber die Hamas ihnen keine Lösung bietet.
Mal abgesehen davon, dass sich die Hamas in erster Linie durch eine Schreckensherrschaft an der Macht hält, bietet ihnen leider auch sonst niemand eine Lösung. Durch die Berufung von Rechtsextremisten in die israelische Regierung, die den Siedlungbau noch rücksichtsloser vorantreiben wollen, ist die Situation der Palästinenser sogar noch hoffnungsloser geworden.
Es gäbe schon eine Reihe von Dingen, mit denen man wenigstens versuchen könnte, die Lebenssituation der Bevölkerung in Gaza zu verbessern, wenn man schon den sich stetig verschlimmernden Kurs der Israelischen Administration nicht verändern kann. Die Menschen brauchen Infrastruktur, Bildung, ein funktionierendes Gesundheitssystem… Einiges davon wird durch die Belagerung massiv behindert, aber alles was möglich ist, sollte auch getan werden, anstatt alle Mittel in Rüstung für Terror zu investieren. Das meine ich mit Lösungen, die die Hamas nicht zu bieten hat. Die Hamas hat nichts für die Menschen in Gaza getan, und ebensowenig würden das die Hisbollah oder der islamische Dschihad tun.
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Tja, da gebe ich dir leider recht. Von daher habe ich mich auch schon vor dem Massaker gefragt, welchen Rat man den Palästinensern eigentlich mit gutem Gewissen geben soll.
Der Gazastreifen könnte eine blühende Großstadt sein. Da sind Milliarden reingeflossen, die Lage ist durchaus attraktiv. Es wird immer so getan, als sei da etwas völlig ausweglos. 1948 sind die allermeisten Menschen noch nicht geboren gewesen, teils sind das Urenkel von Flüchtlingen. Es gibt viele Regionen in der Welt mit schlechteren Chancen.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #287 Dass am „Nie wieder“-Tag 9. November vom LFB gefordert wird, nach einem Massaker an Juden solle Israel lieber still halten, um nicht noch mehr Hass auf sich zu ziehen, irritiert mich wirklich.
Ich habe das nicht "gefordert", sondern klar als ein Gedankenspiel gekennzeichnet, ohne dabei die jetzige Reaktion Israels zu verurteilen oder ihr die Legitimität abzusprechen. Fakt ist aber nunmal, dass Israel gerade exakt so reaktiert, wie es sich die Hamas erhofft haben dürfte. Das macht es nicht automatisch zu einer falschen Reaktion, aber es muss bei der Bewertung der Lage mitbedacht werden. Jetzt mit dem 9. November zu kommen finde ich etwas klischeehaft.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #293Der Gazastreifen könnte eine blühende Großstadt sein. Da sind Milliarden reingeflossen, die Lage ist durchaus attraktiv. Es wird immer so getan, als sei da etwas völlig ausweglos. 1948 sind die allermeisten Menschen noch nicht geboren gewesen, teils sind das Urenkel von Flüchtlingen. Es gibt viele Regionen in der Welt mit schlechteren Chancen.
Du meinst das Gaza mit seinen fruchtbaren Auen, in denen die klaren Bäche sprudeln und sich das Getreide im Wind wiegt?
Ernsthaft, Gaza wird nie in der Lage sein, sich komplett selbst zu versorgen, es wird immer auf Lieferungen von außen angewiesen sein. Zu normalen Zeiten sind jeden Tag 500 LKW über die ägyptische Grenze gekommen um die Versorgung sicherzustellen, die paar Laster die heute passieren dürfen sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Verschlimmert wird die lage noch dadurch, dass Meerwasserentsalzungsanlagen ohne Strom nun mal nicht funktionieren.
Klar könnte die Lage viel besser sein, war sie früher ja auch schon. Nur ist der Gazastreifen ja seit einiger Zeit von der israelischen Seite (nicht ohne Grund) komplett abgeriegelt, und von den Milliarden wird wohl ein Großteil von der Hamas abgeschöpft, die damit (und mit den erhobenen Einfuhrzöllen) ihre Schreckensherrschaft und die Beschaffung von Waffen finanziert. Letztendlich sieht es so aus, dass die Hamas kaum etwas tut, um die Lage der Bevölkerung zu verbessern. Alle anderen aber noch weniger.
Von daher eben die Frage: Was wäre ein guter Rat für die Palästinenser?
Ratschläge von der Seitenlinie sind natürlich immer schlecht, aber für mein Empfinden wären die PalästinenserInnen gut beraten, sich darum zu kümmern, was ihnen wirklich nützt, anstatt sich an einem Krieg gegen Israel zu beteiligen, den sie nie gewinnen werden. Gleichwohl halte ich es für eine Tragödie, dass beide Seiten sich offenbar soweit radikalisiert haben, dass sie eine Lösung ihres Konfliktes nur noch in einem absoluten Sieg über die jeweils andere Seite sehen. Das halte ich für einen fatalen Fehler beider Seiten.
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hab gerade mal wieder einen blick auf meine xitter-timeline gewagt, und war entsetzt, dass sich anonymous dort ziemlich one-sided zum büttel der hamas macht. bis mir einfiel, dass das konzept "anonymous" mir schon früher recht fadenscheinig vorkam, als sich immer wieder irgendwelche fragwürdigen gestalten bis hin zu dieser rechtsextremen splittergruppe auf facebook unter diesem moniker versteckten. der hamas gefällt das.
Auf Mastodon und Bluesky leider dasselbe, weshalb ich denen jetzt auch nicht mehr folge. Allerdings weiß man eben auch nicht, wer die Kontrolle über diese Accounts hat.