Agnieszka Holland gewann mit diesem Film zahlreiche Preise, darunter den silbernen und den goldenen Bären. Der Film ist sehr langsam erzählt und forderte in der ersten Hälfte (vielleicht sogar länger) einiges von meiner Geduld, schien doch vieles sehr holzschnittartig und plakativ. Das Warten hat sich allerdings gelohnt, und die Jury-Entscheidungen wurden dann auch für mich völlig nachvollziehbar.
Eine ältere, etwas verrückte Dame in einem kleinen polnischen Ort eckt vielfach mit ihrer Eigensinnigkeit an, vor allem durch ihr kompromissloses Engagement für Tiere, die in ihrer Umgebung bejagt werden oder für ihre Pelze geschlachtet. Eines Tages verschwinden ihre Hunde. Kurz danach beginnen seltsame Morde. Es scheint, als ob die Tiere im Wald Rache nehmen, aber außer der alten Dame mag das niemand so recht glauben.
Auf Prime kann man den z.Zt. ohne zusätzliche Kosten sehen. Sei hiermit empfohlen!
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ich frage mich, warum ich als Scorsesefan so lange vor diesem Film zurückgeschreckt bin. Habe ihn jetzt zum zweiten Mal in zwei Jahren gesehen und bin immer noch schwer beeindruckt. Kameraführung, Bildgewalt, schauspielerische Leistung: alles top. Und die Komik der Szene in der Hepburn - Mansion ist ziemlich umwerfend.
9/10
Batman Begins (2005) & The Dark Knight (2008)
Wollte mir eigentlich die komplette "Dark Knight" - Trilogie im Marathon pressen, bin aber kurz nach Mitternacht auf meiner Couch nach zehn Minuten "The Dark Knight Rises" weggenickt. Eigentlich mag ich keine Comicverfilmungen, habe aber trotzdem erstaunlich viele gesehen. Warum? Keine Ahnung. "Batman Begins" hatte ich mal gesehen, aber außer dem Esoterikgeschwurbel am Anfang und der Ermordung der Eltern null Erinnerung mehr daran. Ist auf jeden Fall reichlich spannend mit einigen netten Twists. Heath Ledger als "Joker" in Teil 2 war auch eine gute Wahl, der Charakter ist definitiv zynischer und brutaler als die überkandidelte und alberne Tim - Burton - Version, Jack Nicholson hin oder her. Von der Atmosphäre gefallen mir beide Teile recht gut. Aaaallerdings: ich weiß nicht, ob es an mir liegt, oder daß DVD und TV einfach nicht das adäquate Format sind, aber teilweise fühlte ich mich bei den Actionszenen komplett überfordert. Da passierte rasant geschnitten ständig irgendwas, was mich nur noch verwirrte und was ich nicht mehr überblickte; ähnlich wie bei Stroboskoplicht im Club einem komplzierten Bewegungsablauf zu folgen. Nun denn. Den dritten Teil werde ich auch noch schauen, gelangweilt habe ich mich jedenfalls mal nicht, auch wenn das für mich keine ewigen Klassiker sein werden. Beide:
8/10
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Ich mach's kurz: Andy Samberg und Cristin Milioti (reicht das nicht schon?) in der besten Timeloop-Story seit Ewigkeiten. Ich wüsste kaum, wie man 90 Minuten derzeit charmanter verbringen könnte. Toller kleiner Film.
The Vast of Night
Nicht länger ist die nahezu gänzlich effektfreie 50s-Twilight-Zone-Hommage mit ein paar sehr schönen und atmosphärischen Shots und gut in Szene gesetzten Anrufen. Den finden 50% schnarchlangweilig und 50% lassen sich mitnehmen. Beides legitim, ich bin trotzdem in letzterem Boot.
Beides übrigens Low- bis beinahe No-Budget-Regiedebüts. There is hope. Nur: Beide durften nicht ins Kino (hat in dem Fall nichts mit Corona zu tun).
Ich habe übrigens am Samstagabend nach langer Zeit noch mal The Breakfast Club gesehen und war stellenweise entsetzt. Ja, es ist insgesamt noch ein guter Film, aber eben nicht mehr so herausragend, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Was mich entsetzt hat, war das Verhalten von Bender (Judd Nelson) gegenüber Claire (Molly Ringwald). Das geht von Mobbing über Übergriffigkeit bis hin zu sexueller Belästigung. Und dennoch verfällt sie ihm am Ende des Films. Finde ich aus heutiger Sicht schwer anzuschauen - als Teenager fand ich Bender hingegen verdammt cool. Auch die Verwandlung von Ally Sheedy am Ende, die natürlich sofort dazu führt, dass sich Emilio Estevez in sie verknallt, ist schwer zu ertragen. Da schminkt sie sich, zieht sich ein nettes Blüschen an und schon steht der Sportmann auf sie. Was mir auch noch aufgefallen ist: Die ersten 30 Minuten oder so ist bis auf den Introsong keine Sekunde Musik zu hören. Die Dialoge sind alle ohne eine Untermalung. Das nimmt dem Ganzen tatsächlich Tempo. Trotz der Mängel vergebe ich für den Kultcharakter eine 7/10, aber mit reichlich Bauchschmerzen.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von G. Freeman im Beitrag #3140Andy Samberg und Cristin Milioti (reicht das nicht schon?)
Ähm ... nein. Keinen blassen Schimmer, wer die beiden sind.
Hahaha, ich wollte gerade exakt dasselbe schreiben. Ein Blick auf die Filmografie verrät, dass ich zumindest mit ihr einige Dinge gesehen habe. Scheint aber noch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben.
Suspiria (2018) Mann, Guadagnino! Was soll denn dieser bescheuerte Schlussteil? Da drehst du einen faszinierenden Film mit einer ruhigen Atmosphäre, kunstvoll bis zum Anschlag, und dann kommst du mit sowas daher? Warum? Es reeeescht misch uff! Ansonsten aber sehr sehenswert. Der Film imitiert bis ins Detail die typische Kameraarbeit der 70er Jahre mit ihren Zooms und merkwürdigen Schwenks. Es sieht auch alles so trostlos aus, herrlich. Tja, wenn nur diese übertriebene Sequenz kurz vor Schluss nicht wäre… 7/10
Ponyo – Das große Abenteuer am Meer Wie süß ist denn bitteschön dieser Film? Da geht einem ja das Herz auf – und auch die Tränendrüsen. Der Zeichenstil ist wieder anders als bei “Das wandelnde Schloss”, Miyazaki probiert da weiter rum, worauf er Lust hat. (Oder er verlässt sich auf sein Team, was ich für realistisch halte.) Sehr schöner Film, sehr kindgerecht, dabei trotzdem manchmal ein bisschen düster. 8/10
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #3142Was mich entsetzt hat, war das Verhalten von Bender (Judd Nelson) gegenüber Claire (Molly Ringwald). Das geht von Mobbing über Übergriffigkeit bis hin zu sexueller Belästigung. Und dennoch verfällt sie ihm am Ende des Films.
So ging es mir auch. Und da ich den Film zum ersten Mal sah (vor einem Jahr oder so im Fernsehen), konnte ich ihn auch ohne Nostalgie scheiße finden.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Zitat von Olsen im Beitrag #3143 Suspiria (2018) Mann, Guadagnino! Was soll denn dieser bescheuerte Schlussteil? Da drehst du einen faszinierenden Film mit einer ruhigen Atmosphäre, kunstvoll bis zum Anschlag, und dann kommst du mit sowas daher? Warum? Es reeeescht misch uff! Ansonsten aber sehr sehenswert. Der Film imitiert bis ins Detail die typische Kameraarbeit der 70er Jahre mit ihren Zooms und merkwürdigen Schwenks. Es sieht auch alles so trostlos aus, herrlich. Tja, wenn nur diese übertriebene Sequenz kurz vor Schluss nicht wäre… 7/10
Atmosphärisch und visuell fand ich den auch unglaublich gut. Alleine die Lichtstimmung und diese tollen Choreografien mit den ruckartigen Tanzszenen. Aber der blutige Schlussteil passt für mich auch nicht zum Film und nimmt ihn Kraft. Wer auf Ketchup-Horror aus ist, hat sich bei diesem Remake vorher eh schon zu Tode gelangweilt
ich halte ja den gore des schlusskapitels für eine reminiszenz an das original. nein, ein großer fan davon bin ich auch nicht, aber für mich ist es legitim und der plot-twist ist nochmal ein bonbon, das ich durchaus lohnend finde.
ich, heute:
the happy prince (rupert everett, 2018)
everetts erste buch- und regiearbeit und sichtlich eine, die ihm am herzen lag. gleichzeitig spielt er die hauptrolle als oscar wilde in seinen letzten jahren im exil bis zu seinem tod - und das ziemlich brilliant. all die tragik und den witz, den wilde sich wohl bis zu seinem ende behalten hat, bringt er in perfekter balance auf die leinwand, aber drehbuch und inszenierung lassen doch ein wenig zu wünschen übrig. das hin- und herhüpfen zwischen den zeitebenen verhindert, dass man wirklich in das schicksal dieses genies eintauchen kann. außerdem bleibt durch die beschränkung der erzählung auf die zeit nach seiner freilassung aus dem gefängnis die entwicklung und motivation seiner weggefährten ziemlich im vagen, d.h. einiges vorwissen ist eigentlich essenziell. der cast ist aber exquisit (emily watson als seine frau, colin morgan als bosie, edwin thomas als robbie ross und colin firth als reggie turner) und auch sonst passt da von kostümen bis ausstattung alles. prädikat: nicht übel
Irgendwie hat der mich noch mehr verwirrt als die beiden Teile vorher. Fühle mich da irgendwie überfordert. Spannend war's, ein paar gute Twists im Plot, die ich mehr zu würdigen wüßte, wenn ich letzteren komplett durchschaut hätte, was nicht der Fall war. Das war mir alles zuviel Information, deswegen habe ich den Film einfach irgendwann laufen und ihn auf mich wirken lassen. Inhaltsmäßig war mir das - auch mit den ganzen Querverweisen - einfach zu nerdig, da ich nie im ganzen Leben auch nur einen Marvel - Comic gelesen habe. Definitiv gutgemachte Unterhaltung, aber zumindest für mich teilweise unangenehm anstrengend.
7/10
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #3147The Dark Knight Rises (2012) Inhaltsmäßig war mir das - auch mit den ganzen Querverweisen - einfach zu nerdig, da ich nie im ganzen Leben auch nur einen Marvel - Comic gelesen habe.
Was dir allerdings auch nicht weitergeholfen hätte, da Batman Teil des DC-Universums ist, also bei der Konkurrenz.
harter stoff, der ein wenig wie ein crossover von "la haine" und "city of god" anmutet. die qualität der reminiszenzen erreicht er nicht ganz, aber er ist straight und spannend inszeniert - und das beste: er hält sich mit wertungen zurück. selbst beim bad cop und beim fundamentalistischsten islamisten wird klar: abgesehen von allen ihren menschlichen schwächen sind sie halt auch produkt des systems und können teilweise gar nicht anders. und das schlussbild ist großartig und wird sich - glaube ich - nachhaltig in meine hirnrinde einbrennen.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #3147The Dark Knight Rises (2012) Inhaltsmäßig war mir das - auch mit den ganzen Querverweisen - einfach zu nerdig, da ich nie im ganzen Leben auch nur einen Marvel - Comic gelesen habe.
Was dir allerdings auch nicht weitergeholfen hätte, da Batman Teil des DC-Universums ist, also bei der Konkurrenz.
Da siehst du mal: absolut keine Ahnung. Abgesehen von gelegentlichen Filmen (ich mag ja die erste Spiderman - Trilogie; feinstes Popcorn - Kino) interessiert mich das alles nicht die Bohne.
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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