Zitat von tenno im Beitrag #3895 ein schicksal, das ja viele (genre-)filme erledien mussten, die zu ihrer zeit wegweisend oder zumindest nicht abgegriffen waren. zum beispiel wüsste ich gerne mal, wie schnell ein heutiger endzwanziger bei "angel heart" gelangweilt abschaltet, weil er den twist längst erkannt hat (ich war damals so geflasht!).
eben. wer kann z.b. heute noch nachvollziehen, dass die leute damals in filmen wie "freaks", "les yeux sans visage" oder "psycho" reihenweise zusammengeklappt sind? "angel heart" hat mir damals nicht nur eine schlaflose nacht bereitet. ich glaube nicht, dass der z.b. meinem neffen (bisschen älter, als ich damals) heute irgendwelche probleme bereiten würde.
Alles richtig, aber sowas wie "Session 9" hat - bei aller Liebe - in keiner Aufzählung von wegweisenden Ersttätern was verloren, schon gar nicht in einer Reihe mit "Psycho".
wegweisend war "session 9" sicherlich nicht, aber zur zeit seiner entstehung auch bei weitem nicht so generisch, wie er dir heute erscheinen mag. glaube ich zumindest.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #3904Alles richtig, aber sowas wie "Session 9" hat - bei aller Liebe - in keiner Aufzählung von wegweisenden Ersttätern was verloren, schon gar nicht in einer Reihe mit "Psycho".
es war auch nicht meine absicht, das zu implizieren. nur zur einordnung: "psycho" hat bei mir auf imdb 10/10 punkte, "les yeux sans visage" 9/10, "session 9" 7/10.
"Psycho" habe ich, da danke ich meinem alten Deutschlehrer (einem alten Hitchcock-Fan), mit ca. 15 in der Schule gesehen und war total fasziniert. Obwohl ich da schon meine gute Portion Grusel und Gekröse hinter mir hatte. Ein Meisterstück.
The Rider Ich mag Filme, die mich in Milieus entführen, von denen ich keine Ahnung habe. Dieser tut es: Ein junger Mann muss nach einem schweren Unfall beim Rodeo wieder auf die Beine kommen und schauen, ob er seinen geliebten Job überhaupt weitermachen kann. Regisseurin Chloé Zhao, die dieses Jahr den Oscar für beste Regie in "Nomadland" gewann, nimmt uns mit in diese Welt aus Männlichkeit und Armut und setzt dabei atemberaubend die Landschaft von South Dakota in Szene. Muss man gesehen haben, wenn man kleine Indie-Dramen mag. Noch bis 25.05. in der Arte Mediathek zu sehen.
na dann teste ich doch den vorgängerfilm der golden globe-gewinnerin, dachte ich mir. und siehe da, nach „lean on pete“ ein weiterer „pferdefilm“, der mich in seinen bann gezogen hat, obwohl ich es so gar nicht mit den viechern hab. die brave pferde-tussi war neben der arroganten sportskanone eine DER hassgestalten meiner schulzeit. scheinbar ist der hauptdarsteller dieses film und seine kumpels eine kombination daraus, aber nein: hier handelt es sich um underdogs, ausgestoßene der gesellschaft, die als rodeo-reiter versuchen sich darin einen platz zu erobern und fechten einen gnadenlosen wettbewerb darum aus, wer denn der einäugige unter den blinden ist. dafür begeben sie sich ständig in lebensgefahr. und der hauptakteur hält daran fest, obwohl er nach einem schweren unfall eigentlich schon verloren hat. das spannende an dem film ist, ob und wie er seinen weg da raus findet. und: es handelt sich hier um einen hybrid aus doku und spielfilm. die darsteller sind allesamt authentisch, spielen also sich selbst, aber das nach einem skript, das die regisseurin aus realen ereignissen und ihrem storytelling z.t. während des filmens synthetisiert hat. und was dabei herauskam ist absolut magisch und nichts weniger als eine bisher noch nicht so gesehene filmerfahrung (wie brady das wilde pferd zähmt – wahnsinn!). jetzt freu ich mich so richtig auf „nomadland“.
Gnatho hatte den Film aufgrund von Luise Heyer schon mal erwähnt. Gestern nun auch gesehen. Fand ich sehr gut, wie hier die Folgen eines traumatischen Erlebnisses (ein Überfall mit Vergewaltigung) erzählt werden. Die beiden Eheleute verarbeiten das auf unterschiedliche Weise und die zwischenzeitlich heile Welt hat natürlich keinen dauerhaften Bestand.
ich war skeptisch, ob meine Frau mit DEM Humor klarkommt, aber Volltreffer, und ein paar Anderson Filme haben wir noch auf dem Zettel. Als nächstes dann "Isle of Dogs – Ataris Reise", ist ja ebenfalls speziell.