grandioses verwirrspiel über einen alternden ehemaligen serienmörder, der in die demenz abdrift, während sich in seiner umgebung eine neue mordserie ereignet. der geniale kniff am drehbuch ist, dass wir die demenz mit dem protagonisten miterleben, weil wir nicht wissen, was am dargestellten wahr ist und was sich nur in seinem löchrigen gehirn abspielt. ...
tja, und dann hat sich leider hat mein rechner aus dem wlan ausgeklinkt, so dass die hälfte der rezension flöten ging und ich hatte dann noch zwei filme gesehen, über die ich gerade jeweils einen ziemlichen riemen geschrieben habe. keine lust, das noch mal nachzuvollziehen, nur zwei wärmste empfehlungen für ...
Hier gab es gestern Phänomena, einen spanischen Film um drei Frauen, die als Geisterjägerinnen durch Spanien ziehen und an einen Fall geraten, der sie quasi an ihre Grenzen bringt. Anfangs war ich überrascht über den Klamauk, da ich das Ganze für einen Horrorfilm gehalten hatte, aber wenn man sich daran gewöhnt, es eher mit "Ghostbusters go Spain" zu tun zu haben, ist der Film recht unterhaltsam. Gut gemacht auf alle Fälle. Keine verschwendete Zeit & ein paar Lacher sind auch drin.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
George kommt nach sieben Jahren, die er anscheinend für Gangsterboss Mortwell abgesessen hat, aus dem Gefängnis und wird von diesem als Fahrer für das Callgirl Simone angestellt. Aus der anfänglichen Antipathie entwickelt sich so nach und nach ein Vertrauensverhältnis und George hilft Simone bei der Suche nach Cathy, einer Freundin von ihr, die ebenfalls als Prostituierte arbeitet.
Mehr will ich nicht verraten, wobei ich davon ausgehe, dass einige hier den Film bereits kennen.
Ein bisschen überraschend wird der Film der Kategorie "Thriller" zugerechnet. Aus meiner Sicht ist es, wenn überhaupt, eine Art "Gangsterfilm". Aber eigentlich ist Regisseur Neil Jordan mehr am Zwischenmenschlichen und an einer Art Millieustudie interessiert.
Das bekommt er, wie ich finde, sehr gut hin. Und trotzdem gibt es am Ende ein bisschen Spannung und sogar eine Art Showdown. Dazu noch die bemerkenswerte schauspielerische Leistung von Bob Hoskins, der dafür unter anderem mit einer Oscarnominierung bedacht wurde.
Für mein Empfinden ist der Film gut gealtert. Daher gibt es eine Empfehlung von mir.
Derzeit zu sehen in der ARTE-Mediathek.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Helden der Wahrscheinlichkeit - Riders of Justice (DK/S/FIN 2020, R: Anders Thomas Jensen, D: Mads Mikkelsen, Nikolaj Lie Kaas, Andrea Heick Gadeberg, Lars Brygmann, Nicolas Bro) Wenn dieses Kind sich doch kein blaues, sondern ein rotes Fahrrad zu Weihnachten gewünscht hätte. Dann wäre zwar der Film sehr kurz und nach zwei Minuten vorbei. Aber dann wäre nicht das blaue Fahrrad von Mathilde gestohlen worden, sie hätte mit dem Rad zur Schule fahren können, anstatt mit ihrer Mutter einen Tag Auszeit zu nehmen. Und hätte Otto nicht im Zug Platz für Mathildes Mutter gemacht, dann wäre er gestorben und nicht Mathildes Mutter. Doch stattdessen kommt Mathildes Vater, ein Soldat, vom Einsatz zurück. Und Otto hat Schuldgefühle: Der Wissenschaftler ist sich außerdem sicher, dass es kein Zugunglück, sondern ein Anschlag war. Und dann nimmt das Unheil seinen Lauf, wie es dann so wunderbar nur in dänischen Filmen geht. Mads Mikkelsen als Soldat Markus geht auf eine John-Wick-Tour, begleitet wird er von den Nerds Otto, Lennart und Emmenthaler, die für ihn nach möglichen Tätern recherchieren. Gleichzeitg muss er eine Bindung zu seiner Tochter aufbauen und aus seinem Einsatz-Alltag wieder zu Hause ankommen. Wer bei dem Titel und dem Cover fälschlicherweise von einer Komödie ausgeht, sieht sich getäuscht. Es ist ein wilder Genremix aus Drama, Tragödie, Antikriegsfilm, Action, Gangsterfilm und Komödie. Ein gelungener Genremix ebenfalls. 8/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
eh klar, dass diese dänische familie eben nicht so normal und glücklich ist, wie sie anfangs erscheint. vater thomas hat nämlich bald sein coming out als transgender, unterzieht sich bereits hormontherapie und auch bald geschlechtsangleichenden ops und ist fortan agnete. die übrigen familienmitglieder kommen unterschiedlich damit zurecht. mutter helle lässt sich scheiden, die 14jährige caro akzeptiert sie recht bald wie sie ist, die 12jährige emma hingegen hat heftige probleme damit - alles in allem wird das familiengefüge ziemlich durcheinandergeworfen, es gibt ups and downs auf allen seiten - kurzum es fühlt sich äußerst wahrhaftig an, was natürlich auch an den tollen schauspieler*innen liegt. unspektakulär, aber in seiner bittersüße durchaus bezaubernd.
die drei gesichter der furcht (mario bava, 1963)
diesmal eine grusel-anthologie von bava - von boris karloff charmant eingeführt. es folgen drei segmente auf der grundlage von texten von tschechov, tolstoi und maupassant. ersteres (il telefono) eine klassischer stalking-plot, der von seinen beiden weiblichen darstellerinnen lebt und die anhaltende spannung zum schluss leider ein wenig verheizt, nr. 2 ist gothic folk-horror mit karloff höchstpersonlich als "wurdalak", der seine familie terrorisiert - diese story zieht sich leider ein wenig, das letzte (la goccia d'aqua) stellt dann den höhepunkt dar - eine tatsächlich recht gruselige geistergeschichte mit einer tollen pointe und als schlusspunkt gibt es noch eine wunderbar selbstironische abmoderation von karloff. atmosphärisch und visuell ist das mal wieder ein fest und passable schauspieler brachte bava auch immer an den start, sodass man über die schwächen im skript gerne hinweg schaut. unterhaltsam ist es auf jeden fall.
el castillo de la pureza (arturo ripstein, 1973)
bzw. "das schloss der reinheit" - hat da yorgos lanthimos für "dogtooth" womöglich ein bisschen abgeschaut?! denn auch hier schirmt der vater seine familie komplett von der außenwelt ab - unter dem vorwand, dass von dort eine unbestimmte gefahr droht. die repressionen des vaters werden allerdings immer extremer und irrationaler. auch hier ist es die ältere tochter, die den widerstand in die gänge setzt, aber der showdown gestaltet sich dann doch ganz anders. im gegensatz zu "dogtooth" ist das ein wenig konventioneller erzählt und inszeniert, aber der impact ist durchaus um einiges heftiger.
Die Produzenten Bruce Campbell und Sam Raimi lassen wieder die Teufel tanzen. Wer das Reboot von 2013 überzeugend fand, wird trotz ein bis zwei kleinerer Logiklöcher auch an diesem Franchise seinen Spaß haben. Optisch ist das mal wieder Oberliga, der Humor der ersten beiden Filme der Reihe bleibt allerdings auch hier auf der Strecke.
8/10
Wenn das hier ein Kulturkreis ist, bin ich wohl ein Quadrat.
Die Produzenten Bruce Campbell und Sam Raimi lassen wieder die Teufel tanzen. Wer das Reboot von 2013 überzeugend fand, wird trotz ein bis zwei kleinerer Logiklöcher auch an diesem Franchise seinen Spaß haben. Optisch ist das mal wieder Oberliga, der Humor der ersten beiden Filme der Reihe bleibt allerdings auch hier auf der Strecke.
8/10
och, ich habe schon ein paar mal herzlich gelacht und ich empfand das setting (weg von der waldhütte, familie statt ein paar dudes and gals) ziemlich erfrischend. ostereier und reminiszenzen an die vorgängerfilme und andere horrorklassiker gibt es auch einige (ohne dass es aufgesetzt oder peinlich wirkt), die gewaltspitzen tun teilweise richtig weh und ja, atmosphäre, kamera, ausstattung, creature design, special effects ... alles top notch. bei der wertung komme ich auf die gleiche wie du (teil 1 und 2 sind einfach nicht zu übertreffen).
doof war nur die organisation, weil warner darauf bestanden hat, dass keine handys mit in die vorstellung genommen werden dürfen. wegen der endlosen schlange nach dem film, in der man anstehen musste, um es wieder zurück zu bekommen, hat sich der beginn des nächsten films um über eine halbe stunde verzögert. nun ja, immer hin habe ich jetzt eine neue käsereibe.
Darf ich mal fragen, wo ihr im ersten "Evil Dead" Humor seht? Ab dem zweiten Teil klar, aber der erste ist doch eine ernsthafte Angelegenheit.
Barking Dogs Don't Bite Das Debüt von Bong Joon-Ho ist ein etwas gröberer Film mit sehr schwarzem Humor, für den man sicher in der richtigen Stimmung sein muss. Ich war es. Bae Doona, die ich neuerdings überall sehe, spielt auch schon mit. Gelungenes Teil, kann man ruhig mal schauen. (8/10)
Zitat von Olsen im Beitrag #5363Darf ich mal fragen, wo ihr im ersten "Evil Dead" Humor seht? Ab dem zweiten Teil klar, aber der erste ist doch eine ernsthafte Angelegenheit.
nein, den sehe ich da auch nicht. die aussage kam aber auch von dvd und ich hab sie überlesen.
"barking dogs don't bite" hab ich schon in der watchlist. kommt bestimmt demnächst mal dran.
Die Produzenten Bruce Campbell und Sam Raimi lassen wieder die Teufel tanzen. Wer das Reboot von 2013 überzeugend fand, wird trotz ein bis zwei kleinerer Logiklöcher auch an diesem Franchise seinen Spaß haben. Optisch ist das mal wieder Oberliga, der Humor der ersten beiden Filme der Reihe bleibt allerdings auch hier auf der Strecke.
8/10
och, ich habe schon ein paar mal herzlich gelacht und ich empfand das setting (weg von der waldhütte, familie statt ein paar dudes and gals) ziemlich erfrischend. ostereier und reminiszenzen an die vorgängerfilme und andere horrorklassiker gibt es auch einige (ohne dass es aufgesetzt oder peinlich wirkt), die gewaltspitzen tun teilweise richtig weh und ja, atmosphäre, kamera, ausstattung, creature design, special effects ... alles top notch. bei der wertung komme ich auf die gleiche wie du (teil 1 und 2 sind einfach nicht zu übertreffen).
doof war nur die organisation, weil warner darauf bestanden hat, dass keine handys mit in die vorstellung genommen werden dürfen. wegen der endlosen schlange nach dem film, in der man anstehen musste, um es wieder zurück zu bekommen, hat sich der beginn des nächsten films um über eine halbe stunde verzögert. nun ja, immer hin habe ich jetzt eine neue käsereibe.
Das lässt nur den Schluß zu, dass wir beide nicht nur im gleichen Film waren, sondern auch im gleichen Kino residiert haben.
Wenn das hier ein Kulturkreis ist, bin ich wohl ein Quadrat.
Zitat von Olsen im Beitrag #5363Darf ich mal fragen, wo ihr im ersten "Evil Dead" Humor seht? Ab dem zweiten Teil klar, aber der erste ist doch eine ernsthafte Angelegenheit.
Der erste Teil ist eine ernsthafte Satire, in der die Ängste alter weißer Männer aufs Korn genommen werden.
Der zweite Teil ist dagegen ein ironischer Horrorfilm inkl. Anleihen bei den Three Stooges, der dritte Teil der Trilogie dann endgültig Horrorkomödie. Im Grunde genommen bedient hier also jeder Teil der ursprünglichen Trilogie ein anders Genre. Muss man auch erstmal hinkriegen.
EDIT: Wiki zufolge gilt der zweite Teil wohl auch schon als Horrorkomödie. Ich würde da trotz der auflockernden Slapstick-Einlagen widersprechen wollen, aber z.T. sind die Grenzen da auch fließend. Was ich nicht wusste: Von "Armee der Finsternis" gibt es einen Director's Cut mit alternativem Ende, der scheint sich zu lohnen.
Wenn das hier ein Kulturkreis ist, bin ich wohl ein Quadrat.
Zitat von Olsen im Beitrag #3030Wer sich hier mit japanischer Kultur auskennt, kann mir vielleicht mal erklären, warum in Animes immer alle Gesichter gleich aussehen? Vor allem bei Kindern, furchtbar.
ich kenne mich nicht aus, aber das ist auch eins meiner probleme, die ich mit japanischen animes habe. überall nur heidis und captain futures.
aus gründen möchte ich gerne mal diese frage hochholen, denn sie wurde auch mir noch nie auch nur ansatzweise zu beantworten versucht. neben den teilweise eher mediokren synchros ist das nämlich so ziemlich das einzige haar in der suppe, die mir ghibli so serviert. und dieses haar ist schon ein ziemlicher wald, was andere animes angeht. (der mohnblumenberg war übrigens ansonsten ganz toll, wie erwartet.)