"The Tall T" (dt. Titel: "Um Kopf und Kragen") ist einer der großen Western der fünfziger Jahre. Ein düsterer und kompromissloser Western, der auf einer Geschichte von Elmore Leonard basiert.
Regisseur Budd Boetticher setzt in seinem Geiselszenario auf eine einfache und prägnante Ökonomie des Erzählens … eine Eigenart, die in der heutigen Landschaft der aufgeblähten Laufzeiten und überladenen Handlungsstränge selten zu finden ist.
"Some things a man can't ride around." (Pat Brennan)
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
Gold (2013) Deutsche Western sind ein Ding der Unmöglichkeit. Entweder es kommt Volkstheater wie in den Filmen der 60er dabei heraus oder jemand wie Thomas Arslan pfropft seinen nüchternen Stil auf dieses Genre. Und hier passt dieser einfach nicht, weil seine Inszenierung in dieser Landschaft und bei diesem Thema keine interne Spannung erzeugen kann. Die Bilder sind wie immer gut, aber das Ergebnis ist trotzdem einfach langweilig. 6/10
Zitat von CHX im Beitrag #6157Halloween (David Gordon Green, 2018)
Obwohl der Film seine Schwächen und einige absurde Wendungen hat, ist er eine gelungene Hommage an Carpenters Original. Der Film sieht sich selbst als direkte Fortsetzung von Teil 1 und stellt das bisher beste Sequel dieser Reihe dar.
Der Kill Count wird im Gegensatz zum ursprünglichen "Halloween", der mit nur fünf Toten vergleichsweise zahm war, deutlich erhöht ...
"Happy Halloween, Michael." (Laurie Strode)
Halloween Kills (David Gordon Green, 2021)
Objektiv betrachtet ist es schade, dass nach Gordon Greens effektivem Reboot des Franchises, all der gute Wille in diesem Sequel mehr oder weniger verschwendet wird. Aber immerhin wird der Film seinem Namen mehr als gerecht ... der Bodycount ist phänomenal hoch. Da ich eine Schwäche für solche Filme habe, ist er im Extended Cut ein "Guilty pleasure" für mich.
"Let him burn!" (Laurie Strode)
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
Zitat von CHX im Beitrag WesternFort Apache (John Ford, 1948)
"Fort Apache" ist der erste Teil der Kavallerie-Trilogie von John Ford, die alle einige Jahre nach dem Ende des Sezessionkrieges in einer Kavallerieeinheit der U.S. Army spielen. Nach dem finanziellen Misserfolg von "The Fugitive" brauchte der Filmemacher für seine Produktionsfirma dringend einen Erfolg an der Kinokasse, weshalb er sich dem damals kommerziell verlässlichen Westerngenre zuwendete und erneut das Monument Valley bereiste. Die Entscheidung erwies sich als richtig: Ford gelang der benötigte Erfolg, der ihn auch als Produzent etablierte. Darüber hinaus wurde "Fort Apache" ein echter Klassiker, der zudem als einer der ersten Western in die Geschichtsbücher einging, in dem mit den amerikanischen Ureinwohnern sympathisiert wurde.
Mit seinen häufigen Dreharbeiten im Monument Valley wurde Ford nebenbei zu einem der größten wirtschaftlichen Förderer der dort verbliebenen Navajo-Ureinwohner. Ford filmte einige Szenen mit speziellem Infrarot-Material, das die Kontraste besonders hervorhob, Menschen in lebende Statuen verwandelte und sehr schöne Wolkenformationen zeichnete.
"I can't see him. All I can see is the flags." (Emily Collingwood)
She Wore A Yellow Ribbon (John Ford, 1949)
Nach dem Vorgängerfilm "Fort Apache" (dt. Titel: "Bis zum letzten Mann") war der Farbfilm "She Wore A Yellow Ribbon" (dt. Titel: "Der Teufelshauptmann") der zweite Teil von John Fords Kavallerie-Trilogie (als dritter Teil folgte "Rio Grande" im darauffolgenden Jahr). Dem Drehbuch lagen die Erzählungen "War Party" und "The Big Hunt" von James Warner Bellah zugrunde.
Zeitlich wird die Handlung des Films kurz nach der Schlacht am Little Big Horn im Sommer 1876 verortet. Trauer und Wehmut durchziehen den sentimentalsten aller Ford-Western, dessen Leitmotiv das Abschiednehmen ist. Die wunderschönen Außenaufnahmen des Films wurden wieder im Monument Valley gedreht, das damit endgültig als John-Ford-Country etabliert wurde.
„She Wore A Yellow Ribbon" ist eine Symphonie für die Ohren und ein Gemälde für die Augen ... und damit der visuell schönste Western von John Ford. Viele Kritker sahen bzw. sehen in diesem Film John Waynes beste schauspielerische Leistung.
"Never apologize. It's a sign of weakness." (Captain Nathan Brittles)
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
Meiner Meinung nach der schwächste Teil der Kavallerie-Trilogie. Ford musste zuerst diesen Film drehen, um vom Studio Republic Pictures die Bewilligung für sein Wunschprojekt "The Quiet Man" zu erhalten. Demzufolge wirkt "Rio Grande" in erster Linie wie ein Fließband-Produkt, das Ford einfach nur fertigstellen wollte. Als Vorlage diente die 1947 veröffentlichte Kurzgeschichte Mission With No Record von James Warner Bellah.
"To my only rival, the United States Cavalry." (Kathleen Yorke)
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
"3:10 To Yuma" ist einer der prägenden Western der 50er Jahre und dürfte die beste Regiearbeit von Daves sein, obwohl er nie den Bekanntheitsgrad von "High Noon" oder "Shane" erreicht hat. Ein solider Klassiker (basierend auf einer Erzählung von Elmore Leonard), der sowohl einen guten Cast als auch ein grandioses Ende bietet.
Der deutsche Titel ist mal wieder unterirdisch: "Zähl bis drei und bete" ...
"Well, the street seems to be clear and everybody's going inside. I guess they figure a storm is blowin' up." (Ben Wade)
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
Joker: Folie à deux Hatte so im Gefühl, dass mir der gut gefallen würde, und so war es dann auch. Solche Wagnisse sieht man in Hollywood kaum noch. Schön also, dass es noch mal jemand riskiert hat (und nun überall dafür Dresche bekommt). Konsequenter Schluss, Hut ab. Der Film ist übrigens weniger Musical als Drama mit Gesangseinlagen. 8/10
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Nach einem zweiten Durchgang Like a Complete Unknown, der bewies, dass der Film tatsächlich sehr gut ist, vielleicht doch kein Meisterwerk, wie zunächst gedacht, aber eine 9/10, gab es dann noch ein wenig Hirnfick.
Kinds of Kindness (IRL/GB/USA/GR 2024, R: Yorgos Lanthimos, D: Emma Stone, Jesse Plemons, Willem Dafoe, Margaret Qualley, Hong Chau, Joe Alwyn, Mamoudou Athie, Hunter Schafer) Natürlich kommt "Kinds of Kindness" nicht an die Genialität von "Poor Things" heran. Das liegt aber einfach an der Natur der Sache, schließlich handelt es sich um einen Episodenfilm und da wird man eben zwischendurch immer wieder rausgeworfen, weil selten etwas die einzelnen Geschichten verbindet. Hier ist es eher aufgesetzt in Form einer Figur namens R.M.F., der als einziger in allen drei Episoden vorkommt. Die Episoden handeln von Macht, von Fremdbestimmtheit, davon, am besten nicht mehr selbst zu denken. Da ist Robert, dessen Chef Raymond den Tagesablauf minutiös bestimmt, auch im Privaten - bis Robert sich zum ersten Mal verweigert. Da ist Daniel, dessen verschollene Frau gefunden wird - doch Daniel glaubt, sie ist eine andere. Und dann ist da Emily, die alles hinter sich gelassen hat und in einer Sekte lebt auf der Suche nach einer Erlöserin. Jede einzelne Geschichte ist interessant, ist schräg, manchmal urkomisch, überraschend, auch ab und zu mal eklig. Das macht "Kinds of Kindness" dann auch sehenswert. 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Wild Nothing - Indigo || Crippled Black Phoenix - The Wolf Changes Its Fur But Not Its Nature || Jasmine.4.t - You Are the Morning || Ex-Vöid - In Love We Trust || Victoria Canal - Slowly, It Dawns || Christine and the Queens - Chris
Zitat von Olsen im Beitrag #7058Joker: Folie à deux Hatte so im Gefühl, dass mir der gut gefallen würde, und so war es dann auch. Solche Wagnisse sieht man in Hollywood kaum noch. Schön also, dass es noch mal jemand riskiert hat (und nun überall dafür Dresche bekommt). Konsequenter Schluss, Hut ab. Der Film ist übrigens weniger Musical als Drama mit Gesangseinlagen. 8/10
Mir hat der Film auch gut gefallen ...
Zitat von CHX im Beitrag #6863Joker: Folie à Deux (Todd Phillips, 2024)
Phillips und Silver liefern (entgegen jeder Erwartung) einen sozial verantwortlichen Joker-Film, der einen interessanten Weg findet, die Folgen des ersten Films (sowohl auf als auch abseits der Leinwand) zu erkunden und neu zu bewerten. Phoenix' Leistung bleibt kraftvoll und mitreißend ... so sind wir uns stets bewusst, dass sich unter der grellen Kriegsbemalung des Jokers der kleine, schwache Arthur verbirgt.
Lady Gaga bietet ebenfalls eine überzeugende Präsenz ... ihre musikalischen Nummern, sowohl Duette als auch Soli, bringen dem düsteren Film die Lebendigkeit, die er so dringend braucht.
Ein fesselnder und durchaus kühner Genre-Mix ...
"I'm the Joker, baby!" (Arthur Fleck)
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
Ein solides und düsteres Remake, das dem Original durchaus ebenbürtig ist ... auch wenn (oder gerade weil) das Ende stark abgeändert wurde. Christian Bale und Russell Crowe füllen das psychologische Duell mit Leben ... die heimliche Hauptrolle spielt allerdings Ben Foster.
"Now I'm tired, Alice. I'm tired of watching my boys go hungry. I'm tired of the way that they look at me. I'm tired of the way that you don't." (Dan Evans)
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
The Bikeriders Jeff Nichols ist eh ein Lieblingsregisseur, aber hier hat er das Kunststück vollbracht, bei mir Nostalgie zu erzeugen für eine Zeit, in der ich nicht gelebt habe, und Interesse für eine Szene, der ich normalerweise ablehnend gegenüberstehe. Es geht hier nämlich um einen Motorrad-Club in den 60ern und frühen 70ern. Der Film ist durch die Bank exzellent besetzt, besonders Jodie Comer muss man loben, die ich bisher nicht kannte. Das Zeitkolorit ist toll, die Musik auch. 8/10