Ja, Du bist ein schwerer Denker, wir einfache Gemüter dagegen nur leichte Denker. Daher sage ich auch: natürlich gibt es sowohl christlichen als auch linken Antisemitismus. Letztere können ihn nur besser wegdefinieren.
Wow. Zu mehr als einem persönlichen Angriff und einer argumentativ nicht belegten Behauptung hat es nicht gereicht. Vor dem Hintergrund sehe ich möglicherweise wirklich wie ein „schwerer Denker“ (was auch immer das ist) aus, aber das liegt nicht so sehr an mir.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Das ist ja das infame, dass einem - sobald man in irgendeiner Weise differenziert oder leise Kritik an Israel äußert - sofort eine Nähe zum Antisemitismus vorgeworfen wird, womöglich unterschwellig, aber in jedem Fall vorhanden. Weil "das ist ja das bekannte Muster" etc. Das hat hier in diesem Thread kürzlich auch @Cohle erfahren müssen, der übrigens seither nicht mehr im Forum online war.
Zitat von CobraBora im Beitrag #5529Das ist ja das infame, dass einem - sobald man in irgendeiner Weise differenziert oder leise Kritik an Israel äußert - sofort eine Nähe zum Antisemitismus vorgeworfen wird, womöglich unterschwellig, aber in jedem Fall vorhanden. Weil "das ist ja das bekannte Muster" etc. Das hat hier in diesem Thread kürzlich auch @Cohle erfahren müssen, der übrigens seither nicht mehr im Forum online war.
Darum ging's doch bei Lumich überhaupt nicht?
Langsam wird es echt lächerlich. Cohle hat nicht "leise Kritik" an Israel geäußert, sonder davon fabuliert, dass die Israelis da wahrscheinlich selbst mit drinhängen. Natürlich kommt das "Mimimi" danach, nachdem man die Argumentation als das benennt, was sie ist.
Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass die terroristischen Morde der Hamas nicht bedeuten, dass Israel Kriegsverbrechen in Gaza begehen darf. Das muss kritisiert werden. Aber eben auch nur die, die tatsächlich begangen wurden - siehe Krankenhaus-Problem.
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Zitat von CobraBora im Beitrag #5529Das ist ja das infame, dass einem - sobald man in irgendeiner Weise differenziert oder leise Kritik an Israel äußert - sofort eine Nähe zum Antisemitismus vorgeworfen wird, womöglich unterschwellig, aber in jedem Fall vorhanden. Weil "das ist ja das bekannte Muster" etc. Das hat hier in diesem Thread kürzlich auch @Cohle erfahren müssen, der übrigens seither nicht mehr im Forum online war.
Ich würde da differenzieren wollen: Was unser Forum angeht, würde ich schon davon ausgehen, dass der Hinweis auf antisemitische Stereotype als Appell gemeint ist, die eigene Rhetorik oder Denkweise zu überdenken, in der Gewissheit, dass der- oder diejenige sich nicht in die Richtung einreihen will.
An anderer Stelle sehe ich schon eine Tendenz den Antisemitismus-Vorwurf dazu zu nutzen, sich unangenehmer Argumente zu entledigen. Aber auch da sollte man m.M.n. von Fall zu Fall genau hinsehen.
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Zitat von tenno im Beitrag #5522ich habe mittlerweile so viele verschiedene definitionen von "links" gehört, dass meine jetzt lautet "links ist immer alles, was ich gerade für gut halte, und rechts sind immer die anderen".
Es hilft vielleicht, sich an Definitionen zu orientieren, die tatsächlich hilfreich und überzeugend sind. Der Grundgedanke linker Weltanschauung ist ein solidarischer, der von der Gleichwertigkeit aller Menschen ausgeht. Rechte Weltanschauungen finden jeweils ihre Gründe, warum bestimmte Gruppen von Menschen besser, wichtiger, schützenswerter (etc.) sind als andere. Insofern kann man sagen, dass „linker Antisemitismus“ in etwa so schlüssig ist wie „koscheres Schweineschnitzel“.
Dass es aber innerhalb der Linken ein Problem mit Antisemitismus gibt und gab (antisemitische Stereotype innerhalb der linken Kapitalismuskritik), da würdest du doch mitgehen oder? Deinen Ansatz empfinde ich als Wortklauberei, bestenfalls akademisch.
Zitat von CobraBora im Beitrag #5529Das ist ja das infame, dass einem - sobald man in irgendeiner Weise differenziert oder leise Kritik an Israel äußert - sofort eine Nähe zum Antisemitismus vorgeworfen wird, womöglich unterschwellig, aber in jedem Fall vorhanden. Weil "das ist ja das bekannte Muster" etc. Das hat hier in diesem Thread kürzlich auch @Cohle erfahren müssen, der übrigens seither nicht mehr im Forum online war.
Ich würde da differenzieren wollen: Was unser Forum angeht, würde ich schon davon ausgehen, dass der Hinweis auf antisemitische Stereotype als Appell gemeint ist, die eigene Rhetorik oder Denkweise zu überdenken, in der Gewissheit, dass der- oder diejenige sich nicht in die Richtung einreihen will.
An anderer Stelle sehe ich schon eine Tendenz den Antisemitismus-Vorwurf dazu zu nutzen, sich unangenehmer Argumente zu entledigen. Aber auch da sollte man m.M.n. von Fall zu Fall genau hinsehen.
Die Behauptung, Israel habe vermutlich von dem Angriff gewusst, ihn aber geschehen lassen um danach einen Vorwand für einen Einmarsch im Gazastreifen zu haben, ist eben in der Tat ein klassisches antisemitisches Stereotyp.
Ich halte die Unterstellung, dass der Antisemitismus-Vorwurf als Vorwand genutzt wird, Kritik an Israel zu verhindern, für weitgehend falsch. Jeder darf doch die Siedlungspolitik Israels scharf kritisieren, die Justizreform oder den Rechtsruck der dortigen Politik, ohne dass der Antisemitismus-Vorwurf kommt. Schwieriger wird es, wenn Israel eine Apartheids-Politik, ein Rückgriff auf die Methoden der Nazis (unwahrscheinlich infamer Vorwurf) oder ähnliches unterstellt werden. Diese Kritik hat in vielen Fällen eine klar antisemtische Färbung, die "Kindermörder"-Rhetorik ist da natürlich das beste Beispiel.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #5512Das Strafrecht hat Vorrang, und mit Antisemiten mit deutschem Pass müssen wir selbst fertig werden. Ich habe aber kein Problem, aktive Antisemiten abzuschieben, wenn sie aus einem Land kommen, in das das möglich ist. Natürlich sind sie da dann noch immer Antisemiten, aber es ist ein klares Signal.
Davon unabhängig bin ich aber immer dafür, jedem, der hier ist, egal ob Muslim oder nicht, eine faire Chance zu geben und ihn mit Anstand zu behandeln.
Genau das. Ich entschuldige mich nicht für meine Wortwahl, aber das war schon immer mein Gedanke: erstmal jedem Menschen vorurteilsfrei gegenübertreten. Aber man sollte auch endlich mal konsequent denen gegenüber sein, die das ausnutzen; hier die Meinungs - und Versammlungsfreiheit in Anspruch nehmen und davon profitieren, um ein Regime abzufeiern, das in Nahost einen Gottesstaat errichten will.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Dass ich das noch mal in einem News-Thread schreibe, aber: alles, was LFB sagt.
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Zitat von Ninja_Hagen im Beitrag #5534 Dass es aber innerhalb der Linken ein Problem mit Antisemitismus gibt und gab (antisemitische Stereotype innerhalb der linken Kapitalismuskritik), da würdest du doch mitgehen oder?
Komplette Zustimmung. Schon wieder.
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Zitat von tenno im Beitrag #5522ich habe mittlerweile so viele verschiedene definitionen von "links" gehört, dass meine jetzt lautet "links ist immer alles, was ich gerade für gut halte, und rechts sind immer die anderen".
Es hilft vielleicht, sich an Definitionen zu orientieren, die tatsächlich hilfreich und überzeugend sind. Der Grundgedanke linker Weltanschauung ist ein solidarischer, der von der Gleichwertigkeit aller Menschen ausgeht. Rechte Weltanschauungen finden jeweils ihre Gründe, warum bestimmte Gruppen von Menschen besser, wichtiger, schützenswerter (etc.) sind als andere. Insofern kann man sagen, dass „linker Antisemitismus“ in etwa so schlüssig ist wie „koscheres Schweineschnitzel“.
Dass es aber innerhalb der Linken ein Problem mit Antisemitismus gibt und gab (antisemitische Stereotype innerhalb der linken Kapitalismuskritik), da würdest du doch mitgehen oder? Deinen Ansatz empfinde ich als Wortklauberei, bestenfalls akademisch.
Für dich mag es Wortklauberei sein, für mich ist es ein entscheidender Unterschied. Menschen, die sich selbst links verorten (oder verortet werden) und sich gleichzeitig antisemitisch äußern verhalten sich widersprüchlich. Das sagt etwas über die Person aus, möglicherweise auch über eine Gruppierung, aber nichts über linke Weltanschauung.
Für mich wird es schon schwierig, wenn über „die Linke“ gesprochen wird, denn wer oder was ist eigentlich damit gemeint? Wahlweise werden da Menschen und Bewegungen in einen Topf geworfen, von denen einige in der Summe keine oder wenig linke Ideale verfolgen. Besonders augenscheinlich ist das m.E. bei der Partei, die sich so nennt.
Ich habe es in der Vergangenheit schon so oder ähnlich formuliert: Entscheidend für eine politische Verortung ist was links ist und nicht wer.
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Zitat von LFB im Beitrag #5535Jeder darf doch die Siedlungspolitik Israels scharf kritisieren, die Justizreform oder den Rechtsruck der dortigen Politik, ohne dass der Antisemitismus-Vorwurf kommt.
Leider nein. Da kommen dann gleich Kommentare wie "Warum kritisierst du ausgerechnet Israel? Das ist doch sehr durchsichtig..." oder "Wenn du Israel kritisierst, musst du aber gleichzeitig auch die anderen kritisieren".
Zitat von Lumich im Beitrag #5539Menschen, die sich selbst links verorten (oder verortet werden) und sich gleichzeitig antisemitisch äußern verhalten sich widersprüchlich.
Definitiv. Das war aber bereits in den 70ern so, ohne daß das nennenswerte Gegenreaktionen von linker Seite erzeugt hätte. Diese Leute wurden in die Bewegung integriert, denn "Israelkritik" war ja kein Antisemitismus, auch wenn bewußt auf rechte Narrative zurückgegriffen wurde. Die Palästinenser und die 70er - Linke profitierten halt in großem Maße voneinander. Und so ganz verschwanden diese Seilschaften nie.
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